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Wie kann ich mein Kind zum Üben motivieren?

„Das kann ja wohl nicht wahr sein! Wir zahlen jeden Monat den teuern Klavierunterricht und jetzt hast du keine Lust zu üben?“. Diese Situation dürfte vielen Eltern bekannt vorkommen. Das tägliche Üben eines Instruments ist oft mit ähnlichen Kämpfen verbunden wie das Thema Hausaufgaben, denn das Kind will nicht üben. Wenn Du ein paar Dinge beachtest, kannst Du Deinen Sprössling ganz ohne Streit zum Üben motivieren.

Es gibt einen Satz, der von Pädagogen wie ein Mantra wiederholt, von Eltern in der Hektik des Alltags aber oft vergessen wird: Bitte keinen Druck ausüben. Wenn ein Instrument zu üben als lästige Pflicht angesehen wird, so wie Geschirr zu spülen, dann ist das Kind in den Brunnen gefallen. Vielmehr sollte es beim Üben darum gehen, Musik zu machen, aber auch erkunden zu dürfen.

Musikmachen statt Üben

Als absolut grundlegende Voraussetzung sollten Eltern ihrem Kind beim Musikmachen zuhören und die Musik wertschätzen. Selbst wenn es nur zwei Takte sind. Für das Kind sind die ersten Töne schon ein Erfolg, selbst wenn sie noch etwas wackelig klingen. Auslachen oder schlecht reden sind an dieser Stelle absolute Tabus!

Das führt uns zum nächsten Punkt: Man kann das Üben auch als „Musikmachen“ bezeichnen. So wird aus der unangenehmen Aufforderung, man müsse noch üben, die weniger bedrohliche Einladung, seine Stücke zu spielen. Schließlich sollte es immer darum gehen, musikalisch zu spielen, und nicht darum, mechanisch Noten herunterzurasseln. Jede Übeeinheit sollte ein Ziel verfolgen, das am besten vorher mit dem Lehrer abgeklärt wurde: Schaffe ich es, diese Töne wie Regentropfen klingen zu lassen? Kann ich diesen Takt mit beiden Händen spielen?

Neugierig sein gehört dazu

Manchmal neigen Kinder dazu, mitten in der Übeeinheit zu experimentieren und abzuschweifen. Das ist vollkommen in Ordnung. Wenn sie entdecken, dass sie die Melodie auch mal andersherum spielen oder einen neuen Rhythmus einsetzen können, haben sie etwas Musikalisches dabei gelernt. Vielleicht können sie sich ihr Experiment ja merken und dem Lehrer nächstes Mal vorspielen? Das trainiert ihr Gedächtnis und gibt der Lehrkraft die Möglichkeit, zu erklären, was genau das Kind gerade kreiert hat.

Für viele angehende Musiker ist es motivierend, das Stück, das sie üben, einmal zu hören. Im Zeitalter des Internets sollte es kein Problem sein, das Stück in einer guten Version zu finden und einmal abzuspielen. Dies kann für Dein Kind als Ansporn dienen, das Spiel zu meistern.

Wenn Du Dich dafür interessierst, welche Fehler beim Üben auf jeden Fall vermieden werden sollten, ist dieser Blogbeitrag genau das Richtige für Dich.

Was tun, wenn mein Kind die Lust am Musikunterricht verloren hat?

Noch vor wenigen Wochen konnte das Kind es kaum erwarten, endlich ein Instrument zu spielen und nun fristen Gitarre und Co. ein trauriges Dasein in der hintersten Ecke des Wohnzimmers. Woran liegt das? Warum hat der Sprössling keine Lust mehr auf Musikunterricht? Wir gehen der Sache auf den Grund.

Dass Kinder und Jugendliche nach der anfänglichen Euphorie an Motivation verlieren, ist zunächst normal und kein Grund zur Sorge. Schließlich kommen in den Musikstunden mit der Zeit immer mehr Techniken, Noten, und Griffe hinzu, die gelernt werden müssen. Wenn dem Schüler Musik Freude bereitet, stellt das alles kein Problem dar und der Schüler wird in der Lage sein, auch schwierige Phasen zu überwinden. Doch manchmal hakt es mit der Motivation. Folgende Faktoren könnten der Grund dafür sein:

Der Lehrer

Ein guter Dozent weiß in der Regel, wie man das Üben und Musizieren abwechslungsreich gestalten kann und dabei auch noch Fortschritte erzielt. 

Es kann allerdings auch sein, dass Lehrer und Schüler menschlich nicht zueinander passen. Fühlt sich der Schüler im Unterricht unwohl, geht die Vorfreude auf den Unterricht schnell flöten. In diesem Fall kann man die Lehrkraft wechseln. Für ein erstes Kennenlernen sind Probestunden, die die meisten Musikschulen anbieten, perfekt geeignet. 

Der Stil

Wenn es zwischen Schüler und Lehrer passt und dennoch keine Motivation aufkommt, kann es an der Auswahl der Stücke liegen. Jemand, der ein Instrument lernt, um darauf Pop und Rock zu spielen, wird schnell die Lust verlieren, wenn ihm stattdessen nur Klassik serviert wird. Der Lehrer sollte auf das Thema angesprochen werden.

Das Musizieren im stillen Kämmerlein

Möglicherweise hat Dein Kind es aber auch satt, alleine im stillen Kämmerlein zu üben und möchte Musik als etwas Gemeinschaftliches erleben? Dann wäre statt reinem Einzelunterricht ein anderes Konzept, wie eine Band oder ein Ensemble zielführend. Das kann gerne auch als Zusatzprojekt zum Einzelunterricht organisiert werden, um von beiden Unterrichtsarten zu profitieren.

Das Instrument

Eine Frage, die man sich auch stellen sollte, lautet: Wollte mein Kind dieses Instrument selber erlernen? Es kann nämlich sein, dass der Nachwuchs zwar liebend gerne musizieren möchte, aber die Blockflöte sein Feuer einfach nicht entfachen kann. Vielleicht würde ihm ein anderes Instrument besser gefallen und seinen Talenten eher entsprechen?

Das Vorbild

Grundsätzlich sind alle Menschen ganz besonders motiviert, wenn sie ein Vorbild haben, dem sie nacheifern können. Hier können sich Eltern oder Bekannte perfekt einbringen. Sie können dem Kind vorspielen oder es beispielsweise mit Percussion begleiten. Was ganz besonders viel Spaß macht: vierhändig spielen auf dem Klavier oder Duette einstudieren. Gemeinsam bereitet Musizieren nämlich immer noch am meisten Freude.

Fazit

Das allerwichtigste ist es, Ruhe zu bewahren und keinen Druck auszuüben. Schließlich soll Musik in erster Linie Spaß machen. Auch wenn ein wenig Disziplin für Instrumentalunterricht notwendig ist, wäre es schade, wenn der Musikunterricht mit etwas Negativem verbunden werden würde.

Bevor man das Handtuch wirft, lohnt es sich, mit dem Dozenten oder der Musikschule zu sprechen. Vielleicht liegt ein Missverständnis vor oder die Vorlieben des Kindes haben sich geändert? Oder der Schüler durchlebt gerade eine schwierige Phase, die es zu überwinden gilt?

In jedem Fall lohnt es sich, das Musizieren nicht sofort aufzugeben. Schließlich ist es nicht nur ein erfüllendes Hobby, sondern weist sogar positive Effekte für die weitere Entwicklung von Kindern auf. Dranbleiben lohnt sich!