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Tag der offenen Tür am 23.09.23

Die 4 häufigsten Fehler beim Üben und wie Du sie vermeidest

Auf dem Weg zum Musiker kommt man nicht um das Üben drumherum. Doch leider begehen immer noch viele Schüler die gleichen Fehler beim Üben ihres Instrumentes und wundern sich, warum sie nicht weiterkommen. Doch Du kannst daraus lernen! Trete nicht in ihre Fußstapfen und mache es mit unseren Tipps besser:

Du übst immer auf die gleiche Art und Weise

Klar, Wiederholung gehört zum Üben dazu, wie das Brot zu der Butter. Aber immer wieder ein und denselben Takt auf die gleiche Art und Weise zu wiederholen, lässt Dein Gehirn schnell ermüden. Es fehlt an neuen Reizen, sodass die Konzentration abnimmt und das Üben keinen Nutzen mehr bringt. 

Statt also immer wieder das Gleiche zu wiederholen, solltest Du versuchen, Variation reinzubringen. Spiel die Passage mal staccato oder legato. Oder von einem anderen Ton oder einer anderen Oktave aus. Das hält Deinen Kopf auf Trab und macht das Üben spannender. Sei kreativ und tob Dich aus! 

Du übst unregelmäßig

Kommt Dir das bekannt vor? Kurz vor dem Schlafengehen fällt Dir ein, dass Du ja morgen schon wieder Unterricht hast! Also setzt Du Dich am nächsten Tag hin und versuchst in einer Stunde krampfhaft alles einzuüben, was Du in der ganzen Woche versäumt hast. Doch das Vorhaben ist zum Scheitern verurteilt.
Es ist besser, über die Woche verteilt zu üben, statt einmal alle sieben Tage. Dabei muss es gar nicht lange sein. Täglich 15-30 Minuten ein paar Takte einzustudieren, bringt oft schon große Fortschritte. Regelmäßigkeit ist hier wesentlich wichtiger, als die Dauer der Übeeinheit. 

Du übst viel zu schnell

Ein Fehler, den viele Schüler begehen, ist zu hastiges und schnelles Üben. Klar, manchmal möchte man es einfach schnell hinter sich bringen oder denkt, man beherrsche das Stück bereits. Leider ist oft die Folge, dass Töne unsauber, Rhythmen ungenau und Melodien emotionslos heruntergeleiert werden. Das geht doch besser! Und zwar indem man so langsam übt, dass man jeden Ton und jede Bewegung zu 100 % kontrollieren kann. Wenn Du das schaffst, kannst Du das Tempo stückweise erhöhen und wirst feststellen, dass Du immer noch sauber spielst. So machst Du weiter und erhöhst die Geschwindigkeit Stück für Stück, bis Du im Endtempo angekommen bist. Du wirst überrascht feststellen, dass Du jetzt schnell und gleichzeitig präzise und schön spielen kannst!

Du übst unkonzentriert

Du hast bisher jeden Tag stundenlang am Instrument gesessen und bemerkst nach Wochen frustriert, dass Du kaum weitergekommen bist? Dann stelle Dir doch einmal folgende Frage: Habe ich konzentriert geübt? Oder war ich mit dem Gedanken woanders? Denn logischerweise bringt es nichts, geistesabwesend am Instrument zu klimpern. Fokussiere Dich darauf, was Du in Deiner Übeeinheit erreichen möchtest. Möchtest Du die erste Zeile auswendig lernen? Oder den Takt halten? Die richtigen Fingersätze benutzen? Konzentriere Dich auf Dein momentanes Ziel und lasse Dich nicht ablenken. Dann wirst Du auch garantiert Fortschritte machen.

Keine Zeit zum Üben, was tun?

Ob Kinder oder Erwachsene, Schüler oder Studenten- es sieht so aus, als würde es heutzutage allen an etwas fehlen: Zeit. Diese benötigt man auch zum Üben eines Instrumentes. Dabei ist es oft gar nicht so einfach zwischen dem hektischen Alltag, Schulstress, Verpflichtungen und Hobbys noch ein paar freie Minuten zu finden.

Was also tun, wenn man keine Zeit hat, sein Instrument zu üben?

Prioritäten setzen

Im Alltag hat bekanntlich irgendwie alles Priorität. Hausaufgaben müssen gemacht werden, klar, der Zahnarzttermin ist auch fällig, und an Schule oder Job führt eben kein Weg vorbei. Dennoch kann man sich fragen, ob man nicht irgendwo zwischen Abendessen und Zubettgehen noch 15 Minuten Zeit hat, um sich kurz die letzten Unterrichtsinhalte ins Gedächtnis zu rufen. Schließlich stellt sich die Frage: Wie wichtig ist es mir, auf dem Instrument voranzukommen? Kann ich dafür ein paar Minuten von etwas anderem opfern?

Es muss nicht lange sein

Oft setzen sich Schüler (und manchmal auch Lehrer) unter Druck, weil sie denken, jeden Tag eine Stunde üben zu müssen. Doch seien wir mal realistisch: Viele können dieses Ziel einfach nicht erreichen. Es gibt schließlich noch so viel anderes zu erledigen. Stattdessen sollte man sich vor Augen führen, dass nicht die Dauer der Übezeit, sondern die Regelmäßigkeit ausschlaggebend ist. So können einen 15 konzentrierte Minuten am Tag näher ans Ziel bringen, als täglich eine Stunde unkonzentriert und müde vor sich hin zu klimpern.

Feste Zeiten ausmachen

Menschen sind Gewohnheitstiere. Genauso wie wir jeden Tag die Zeit finden, uns die Zähne zu putzen, können wir auch jeden Tag die Zeit zum Üben finden. Wenn wir feste Zeitfenster planen, beispielsweise immer von 19:00 Uhr bis 19:30 Uhr, wird das Üben zur Gewohnheit und ein fester Bestandteil unseres Alltags.

Weniger ist mehr

Manchmal gibt es im Leben Phasen, in denen es drunter und drüber geht. Wenn das Üben auf Biegen und Brechen erzwungen wird, obwohl man im Moment eine Pause braucht, kann sich die Freude am Musizieren schnell verabschieden. 

Gar nicht zu üben ist allerdings auch keine Option, da in dem Fall kein Fortschritt mehr entsteht und man nicht in der Lage ist, die Stücke zu spielen, die man gerne spielen möchte. Stattdessen darf man auch mal ein, zwei oder mehr Tage pausieren, um neue Kraft zu tanken. Diese Vorgehensweise hat sogar einen Fachbegriff. Man nennt es„ fruchtbares Üben“. 

Was tun, wenn mein Kind die Lust am Musikunterricht verloren hat?

Noch vor wenigen Wochen konnte das Kind es kaum erwarten, endlich ein Instrument zu spielen und nun fristen Gitarre und Co. ein trauriges Dasein in der hintersten Ecke des Wohnzimmers. Woran liegt das? Warum hat der Sprössling keine Lust mehr auf Musikunterricht? Wir gehen der Sache auf den Grund.

Dass Kinder und Jugendliche nach der anfänglichen Euphorie an Motivation verlieren, ist zunächst normal und kein Grund zur Sorge. Schließlich kommen in den Musikstunden mit der Zeit immer mehr Techniken, Noten, und Griffe hinzu, die gelernt werden müssen. Wenn dem Schüler Musik Freude bereitet, stellt das alles kein Problem dar und der Schüler wird in der Lage sein, auch schwierige Phasen zu überwinden. Doch manchmal hakt es mit der Motivation. Folgende Faktoren könnten der Grund dafür sein:

Der Lehrer

Ein guter Dozent weiß in der Regel, wie man das Üben und Musizieren abwechslungsreich gestalten kann und dabei auch noch Fortschritte erzielt. 

Es kann allerdings auch sein, dass Lehrer und Schüler menschlich nicht zueinander passen. Fühlt sich der Schüler im Unterricht unwohl, geht die Vorfreude auf den Unterricht schnell flöten. In diesem Fall kann man die Lehrkraft wechseln. Für ein erstes Kennenlernen sind Probestunden, die die meisten Musikschulen anbieten, perfekt geeignet. 

Der Stil

Wenn es zwischen Schüler und Lehrer passt und dennoch keine Motivation aufkommt, kann es an der Auswahl der Stücke liegen. Jemand, der ein Instrument lernt, um darauf Pop und Rock zu spielen, wird schnell die Lust verlieren, wenn ihm stattdessen nur Klassik serviert wird. Der Lehrer sollte auf das Thema angesprochen werden.

Das Musizieren im stillen Kämmerlein

Möglicherweise hat Dein Kind es aber auch satt, alleine im stillen Kämmerlein zu üben und möchte Musik als etwas Gemeinschaftliches erleben? Dann wäre statt reinem Einzelunterricht ein anderes Konzept, wie eine Band oder ein Ensemble zielführend. Das kann gerne auch als Zusatzprojekt zum Einzelunterricht organisiert werden, um von beiden Unterrichtsarten zu profitieren.

Das Instrument

Eine Frage, die man sich auch stellen sollte, lautet: Wollte mein Kind dieses Instrument selber erlernen? Es kann nämlich sein, dass der Nachwuchs zwar liebend gerne musizieren möchte, aber die Blockflöte sein Feuer einfach nicht entfachen kann. Vielleicht würde ihm ein anderes Instrument besser gefallen und seinen Talenten eher entsprechen?

Das Vorbild

Grundsätzlich sind alle Menschen ganz besonders motiviert, wenn sie ein Vorbild haben, dem sie nacheifern können. Hier können sich Eltern oder Bekannte perfekt einbringen. Sie können dem Kind vorspielen oder es beispielsweise mit Percussion begleiten. Was ganz besonders viel Spaß macht: vierhändig spielen auf dem Klavier oder Duette einstudieren. Gemeinsam bereitet Musizieren nämlich immer noch am meisten Freude.

Fazit

Das allerwichtigste ist es, Ruhe zu bewahren und keinen Druck auszuüben. Schließlich soll Musik in erster Linie Spaß machen. Auch wenn ein wenig Disziplin für Instrumentalunterricht notwendig ist, wäre es schade, wenn der Musikunterricht mit etwas Negativem verbunden werden würde.

Bevor man das Handtuch wirft, lohnt es sich, mit dem Dozenten oder der Musikschule zu sprechen. Vielleicht liegt ein Missverständnis vor oder die Vorlieben des Kindes haben sich geändert? Oder der Schüler durchlebt gerade eine schwierige Phase, die es zu überwinden gilt?

In jedem Fall lohnt es sich, das Musizieren nicht sofort aufzugeben. Schließlich ist es nicht nur ein erfüllendes Hobby, sondern weist sogar positive Effekte für die weitere Entwicklung von Kindern auf. Dranbleiben lohnt sich!

Bin ich zu alt, um mit Musikunterricht zu beginnen?

Viele Menschen bereuen es, dass sie im Kindesalter nicht mit dem Lernen eines Instrumentes begonnen oder schon nach wenigen Monaten aufgegeben haben. Doch irgendwann, wenn die Kinder aus dem Haus sind, wenn mehr Zeit zum Üben da ist, oder wenn man gemeinsam mit seinen Kindern musizieren möchte, wird das Instrument wieder vom Dachboden geholt. Allerdings oft mit der Frage „Kann ich in meinem Alter überhaupt noch ein Instrument lernen?“.

Einer, der es wissen muss, ist Prof. Dr. Eckart Altenmüller von der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Er forscht schon lange auf dem Gebiet der Musikphysiologie und gibt mit seinem Vortrag „Es ist nie zu spät: Zur Neurobiologie des Musizierens im Alter.“ bereits die Antwort auf unsere Frage. Denn nach den Erkenntnissen der Hirnforschung hört das menschliche Gehirn nie auf zu lernen und kann selbst im Alter noch neue Verbindungen schaffen. Ein Stichwort fasst diese Eigenschaft zusammen: Neuroplastizität. 

Unterricht ist auch ab 60 möglich

Besonders verblüffend ist in diesem Zusammenhang eine Studie der Musikforscherin Jennifer Bugos. Sie untersuchte bei Menschen im Alter von 60 bis 85 Jahren die Auswirkung von Klavierunterricht und kam zu einem erstaunlichen Ergebnis.

Nach nur sechs Monaten zeigte sich, dass die Teilnehmer trotz ihres höheren Alters unter anderem ihr Gedächtnis, ihre sprachlichen Fähigkeiten und die Verarbeitung von Informationen verbessert haben. Anders als die Vergleichsgruppe, die keinen Musikunterricht erhielt. 

Erwachsene Schüler befinden sich in guter Gesellschaft

Wer es als Erwachsener noch einmal wissen will, befindet sich übrigens in guter Gesellschaft. Denn die Bereitschaft erwachsener Schüler ein Instrument zu lernen ist aktuell wohl so groß wie noch nie. Immerhin 10% der Schüler an Musikschulen sind keine Heranwachsenden mehr. Bei privatem Unterricht könnte die Zahl sogar noch höher liegen. Die Motivation, in der Freizeit einer erfüllenden Tätigkeit nachzugehen, ist groß. Schließlich kann Musizieren Glückshormone ausschütten und hält das Gehirn nachweislich fit. Ein Instrument zu erlernen, lohnt sich also immer! 

Bei der Musikschule amusio unterrichten wir übrigens nicht nur Kinder. Auch erwachsene Schüler sind herzlich willkommen und können von dem Unterricht unserer top-qualifizierten Lehrkräfte profitieren. Ihr könnt einfach hier eine Schnupperstunde buchen. Wir freuen uns auf euch!

Musik hält fit – warum Musikunterricht wichtig ist

Dass Musikunterricht schlauer macht, ist ein weit verbreiteter Mythos. Zahlreiche Studien belegen nun, dass an der Sache etwas dran ist! Denn Musik hält das Gehirn bis ins hohe Alter fit – auch bei Menschen, die erst spät anfangen.

„In meinem Alter ist es doch schon zu spät, ein Instrument zu lernen. Der Zug ist abgefahren.“ mag sich manch einer denken, der schon lange davon träumt, die Herzen der Menschen mit Musik zu erobern oder einfach für sich selbst zu musizieren. Doch um ein Musikinstrument zu lernen, ist es nicht nur selten zu spät, wie die Praxis oft beweist. Die langfristige Beschäftigung mit Musik trägt auch noch maßgeblich zum Erhalt von kognitiven Fähigkeiten bei und erhält die geistige Fitness bis ins hohe Alter. Zu diesem Ergebnis kommen zahlreiche Studien.

Gehirne von Musikern sind anders vernetzt

So fand beispielsweise Harvard-Neurologe Gottfried Schlaug heraus, dass die Gehirne von musizierenden Menschen stärkere Verbindungen zwischen rechter und linker Hirnhälfte schaffen, als bei Nicht-Musikern. Denn wenn wir musizieren, wird eine Vielfalt an Hirnarealen aktiviert. Kein Wunder, wenn man bedenkt, welche Leistung erbracht wird, wenn wir ein Instrument spielen: Wir müssen gut zuhören, unsere Hände und Finger koordinieren, unser Gedächtnis trainieren und Notenschrift lesen, verstehen und umsetzen.

Eine andere Studie von Hanna-Pladdy aus dem Jahr 2011 zeigte auf, dass die Teilnehmer, die seit mindestens zehn Jahren musizierten, über ein besseres visuell-räumliches Gedächtnis, sowie eine verbesserte Aufnahmefähigkeit für neue Informationen verfügten, als andere Teilnehmer. Dabei ist besonders verblüffend, dass dieser Vorteil auch dann präsent ist, wenn die Teilnehmer das Instrument bereits jahrzehntelang zur Seite gelegt und in der Zwischenzeit nicht aktiv musiziert haben. Dabei galt: wenn noch vor dem zehnten Lebensjahr ein Instrument für mindestens zehn Jahre gespielt wurde, blieb die Nachwirkung für das restliche Leben besonders hoch. Gerade Musikschulen sind hier eine wichtige Stellschraube, da sie schon früh zur positiven Entwicklung des Kindes beitragen können.

Auch im Alter lohnt sich Musikunterricht

Heißt das, wer nicht schon als Kind mit Musikunterricht angefangen hat, hat keine Chance mehr auf eine geistige Weiterentwicklung? Mit Sicherheit nicht. Ein Beispiel gefällig? Die Musikforscherin Jennifer Bugos untersuchte in einer Studie mit Menschen im Alter von 60 bis 85 Jahren die Auswirkung von Klavierunterricht.

Nach nur sechs Monaten zeigte sich, dass die Teilnehmer unter anderem ihr Gedächtnis, ihre sprachlichen Fähigkeiten und die Verarbeitung von Informationen verbessert haben. Anders als die Vergleichsgruppe, die keinen Musikunterricht erhielt. 

Sogar als Schmerztherapie wird Musik mittlerweile angewandt, um beispielsweise Arthrose und Rheuma zu behandeln. Auch wenn hier in erster Linie das Hören von Musik eingesetzt wird, statt des aktiven Musizieren, bleibt die positive Wirkung unumstritten.

Positive Auswirkungen von Musikunterricht sollten nicht unterschätzt werden

Wir sollten Musik, gerade im schulischen Kontext, nicht nur als nettes Extra betrachten, sondern die zahlreichen positiven Auswirkungen auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit ernst nehmen. Sowohl unseren Kindern, als auch uns selbst zuliebe sollten wir Musik in unseren Alltag integrieren und das Privileg nutzen, Musik machen zu können und zu dürfen.